Einen wichtigen Schritt zur Förderung der Zusammenarbeit machten am 16. August hochkarätige Vertreter der Politik, der Behörden und der Landwirtschaft beim gemeinsamen Besuch des Schlachtunternehmens Vion Crailsheim. Peter Hauk, Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum, machte dort Halt im Rahmen seiner Sommertour. Er nutzte die Gelegenheit, über die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Fleischbranche zu sprechen und Wege zu finden, wie die Branche gemeinsam gestärkt werden kann.
Den Besuch von Peter Hauk nahm Vion zum Anlass, um weitere Entscheidungsträger aus der Region gemeinsam an einen Tisch zu bringen. Aus dem Ministerium nahmen des weiteren die Abteilungsleiterin „Markt und Ernährung“ Isabel Kling und Fleischreferentin Lea May teil. Zur regen Diskussion trugen die ebenfalls anwesenden Landtagsabgeordneten Arnulf Freiherr von Eyb (CDU) und Stephen Brauer (FDP) sowie Crailsheims Sozial- und Baubürgermeister Jörg Steuler und Dr. Werner Schreiber vom Veterinäramt Schwäbisch Hall bei. Von Seiten des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems nahmen Jürgen Maurer (Vorsitzender) und Helmut Bleher (Geschäftsführer) teil. So vielfältig besetzt spiegelte das Gremium die breite Palette der Interessen wider, die in Bezug auf die Zukunft der Fleischbranche und die Zusammenarbeit mit den Landwirten bestehen.
Herausforderungen und Perspektiven im Markt
Bereits während der Standortpräsentation von Rainer Hartmann, Geschäftsführer der Vion Crailsheim GmbH, stellten die Teilnehmer der Delegation Fragen rund um das Konsumentenverhalten, die Megatrends der Branche und ihre zukünftige Entwicklung. Wie geht man mit der Schere zwischen Verbraucherwunsch nach mehr Tierwohl und der aktuell nicht vorhandenen Kaufbereitschaft für solche Produkte um? Wie bewegt man die Konsumenten zum vorrangigen Kauf regionaler Produkte und was sind die Konsequenzen, wenn preisgünstigere Importprodukte ohne Nachhaltigkeitsaspekte den Markt überfluten? Wie bekommen Landwirte mehr Investitionssicherheit in Tierwohl und Tierschutz? Der Ministerbesuch und die lebhafte Diskussion zeugen von einem klaren Engagement für die Schlachtunternehmen und die gesamte Fleischbranche. Minister Hauk unterstrich die Bedeutung der Schlachthofstandorte für die regionale Wirtschaft und bekräftigte das Interesse an ihrer Erhaltung. Die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Landwirtschaft und Unternehmen wird als entscheidend angesehen, um den aktuellen Herausforderungen mit Erfolg zu begegnen.
Was den Standort in Crailsheim betrifft, so betonte Rainer Hartman seine Bedeutung für die regionale Fleischversorgung der Verbraucher sowie als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber für über 700 Menschen. „Wir haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich in den Standort investiert, darunter auch in Klima- und Tierschutzmaßnahmen. Damit sind wir für die Zukunft ganz gut aufgestellt und können den Marktherausforderungen entgegentreten“, betonte der Geschäftsführer. Als einziger Kombibetrieb in der Vion-Gruppe, der sowohl Schweine als auch Rinder schlachtet, nimmt der Standort eine besondere Stellung ein. Die strategisch günstige Lage an den Autobahnen A6 und A7 ermöglicht eine effiziente Anbindung an Landwirte und Kunden in der Region.