Die Tarifverhandlungen der Vion Food Group mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der vergangenen Monate verliefen ergebnislos. Die NGG lehnte das Angebot trotz erheblicher Entgeltsteigerung ab und bestreikt vier weitere Vion-Standorte am 31. August.
Am 31. August setzt die NGG ihre angekündigten Warnstreiks bei Vion fort. Diesmal werden die Rinderschlachthöfe in Waldkraiburg und Buchloe sowie der Kombibetrieb in Crailsheim und der Zerlegebetrieb in Hilden bestreikt. In Waldkraiburg und Crailsheim werden an diesem Tage – geplant – keine Rinder geschlachtet. Die Schweineschlachtung in Crailsheim läuft aktuell nach Plan, da der Streik an diesem Standort erst für einen späten Vormittag geplant ist. Die Rinderschlachtung in Buchloe wurde um kurz nach 10:00 Uhr aufgenommen, alle Tiere sollen planmäßig geschlachtet werden. Der Streik in Hilden führt zu Verzögerungen in Zerlegung und Abwicklung. Insgesamt müssen Kunden an allen betroffenen Standorten mit Verzögerungen rechnen. Bereits am 28. August hat die NGG drei Schweineschlachthöfe von Vion bestreikt.
„Vion ist derzeit das einzige Unternehmen der Branche, das für alle Mitarbeiter in Schlachtung und Zerlegung eine vollständige Tarifbindung hat. Über 95 Prozent unserer Mitarbeiter werden – teilweise erheblich – über den Mindestlohn bezahlt. Wir sind deshalb enttäuscht, mit welcher Vehemenz die Gewerkschaft NGG auf ihren übertriebenen Forderungen beharrt, ohne dabei die massiven wirtschaftlichen Veränderungen in der gesamten Branche zu berücksichtigen. Wir können nur hoffen, dass wir in der nächsten Runde am 7. September zurück zur Realität kehren und im Sinne der Mitarbeiter und der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze zum Abschluss kommen“, sagt David De Camp, COO Beef der Vion Food Group.
Vion hat ein faires Angebot vorgelegt
In drei Runden, am 15.06.2023, dem 13.07.2023 und dem 28.07.2023 fanden die Verhandlungen der NGG mit der Vion Food Group statt. Diese Runden verliefen bedauerlicherweise ergebnislos. Wie in der Vergangenheit setzt sich Vion weiter für eine einheitliche und faire Bezahlung aller Arbeitnehmer der Branche ein. Nachdem die letzte Verhandlung zu keiner Einigung geführt hat, hat Vion allen Tarifmitarbeitern in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von 200,- EUR netto (auf Basis der Vollzeitbeschäftigung) für August gewährt. Diese wird auf eine ggf. noch kommende Tariferhöhung angerechnet. Das Unternehmen hatte ein Angebot abgegeben, das in Summe eine erhebliche Entgelterhöhung beinhaltet. Das letzte vorgelegte Angebot enthielt eine standortabhängige Tarifentgeltsteigerung von 5,5 beziehungsweise 6 Prozent sowie die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 450 Euro (ausbezahlt in monatlichen Raten), geltend für die einjährige Laufzeit des Tarifvertrags. Darüber hinaus ist Vion bereit, entgegen der Vereinbarung aus dem Entgeltrahmentarifvertrag, auf die Anrechnung von Besitzständen weitestgehend zu verzichten. Die NGG hat jedoch Forderungen in den Raum gestellt, deren finanziellen Auswirkungen in der aktuellen Wirtschaftslage in keiner Weise darstellbar und tragbar sind. Vion sieht sich in der Verantwortung, eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und rechnet damit, dass auch die NGG verantwortungsvoll in die nächste Verhandlungsrunde am 07.09.2023 geht.