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25-03-2021

In einem Absatzmarkt voller Herausforderungen investiert Vion in die Innovation von Lieferketten und in pflanzliches Fleisch

Boxtel, 25. März 2021

„Genau wie die übrige Gesellschaft hat Vion ein schwieriges Jahr hinter sich. Es war schwer, nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Dennoch waren wir in der Lage, uns erfolgreich an die neuen Umstände anzupassen, widerstandsfähiger zu werden und ein stabiles Finanzergebnis zu liefern. Wir haben über 90 Millionen Euro in Produktionsstandorte wie Boxtel, pflanzliches Fleisch und neue Blockchain-Technologien investiert, um transparente Lieferketten zu schaffen. Unsere Strategie Building Balanced Chains (BBCs) ist der richtige Kurs hin zu einer nachhaltigen und gesunden Zukunft“, erklärt CEO Ronald Lotgerink.

Die wichtigsten Informationen

  • Erfolgreicher Start der Umsetzung der Building Balanced Chains (BBC)-Strategie, die eine nachhaltige und solide Grundlage für unsere Viehzüchter und Verbraucher schafft.
  • Unser pflanzliches Start-up „ME-AT“ hat in seinem ersten Geschäftsjahr einen guten Start gemacht.
  • Das BBC-Konzept „De Groene Weg“ erzielte ein deutliches Umsatzwachstum im Biofleischsegment und engagiert sich verstärkt für den Aufbau nachhaltiger, nachfrageorientierter Lieferketten auch in Deutschland.
  • Vion hat im Februar 2021 die Übernahme des belgischen Schlachtbetriebes Adriaens abgeschlossen.
  • Smart-Kameras, die in enger Zusammenarbeit mit Dierenbescherming, Eyes on Animals und Deloitte entwickelt wurden, sind ein weiterer Schritt in Sachen Tierschutzmaßnahmen.
  • Einführung eines DNA-Integritätssystems und von Vion Pork Chain VISION, einer Blockchain, die die Lieferkette mit einer „digitalen Autobahn“ verbindet.
  • Trotz der naheliegenden Auswirkungen von COVID-19 auf unseren Betrieb, unsere Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden war Vion in der Lage, effektiv zu reagieren.
  • Vion begrüßt die von der Bundesregierung verabschiedete Gesetzesänderung und hat im Januar 2021 seine ehemaligen Leiharbeiter an 16 deutschen Standorten festangestellt.
  • Als die Afrikanische Schweinepest (ASP) 2020 den Export aus Deutschland beeinträchtigte, verlagerte Vion den Export in Drittländer von den deutschen an die niederländischen Standorte.
  • Die betrieblichen Aufwendungen enthielten Zusatzkosten (über 15 Millionen Euro) für alle Maßnahmen, die Vion aufgrund von COVID-19 ergreifen musste. Diese wurden teilweise durch Projekte im Bereich operative Exzellenz ausgeglichen.
  • Das normalisierte EBITDA betrug 122,3 Millionen Euro, dank der deutlichen positiven Entwicklungen der beiden Business Units Beef und Retail, die die Auswirkungen des Lockdowns auf Food Service und die im Vergleich zum hervorragenden Jahr 2019 niedrigeren Ergebnisse bei Pork kompensieren konnten.
  • Der Nettogewinn stieg auf 52,9 Millionen Euro und wurde durch eine Erhöhung der latenten Steuerforderung (14 Millionen Euro) und einen negativen Unterschiedsbetrag im Zusammenhang mit Übernahmen (3 Millionen Euro) beeinflusst. Bei beiden Elementen handelt es sich entsprechend der IFRS um nicht zahlungswirksame Aufwendungen.
  • Zum Ende des dritten Quartals 2020 hat Vion mit Erfolg einen Working-Capital-Kreditrahmen in Höhe von 250 Millionen Euro erhalten, der teilweise mit den Nachhaltigkeitszielen verknüpft ist. Damit refinanziert das Unternehmen seinen bestehenden Kreditrahmen.

COVID-19

CEO Ronald Lotgerink: „Der Anfang des Jahres war ziemlich vielversprechend, bis uns alle die alarmierenden Zeichen von COVID-19 trafen. Die Lebensmittelbranche wurde als für die Gesellschaft lebenswichtiger Sektor eingestuft. Damit war es unsere Aufgabe, die Produktion von Lebensmitteln für Verbraucher fortsetzen und dafür sorgen, dass Lebensmittellieferketten nicht unterbrochen wurden. Die Schließung der Restaurants führte zu einem sehr deutlichen Rückgang der Gastronomieprodukte. Bereits in der Frühphase der Pandemie hat Vion spezielle Teams eingesetzt, die für die Sicherung der Gesundheit unserer Mitarbeiter, die Kontinuität unseres Betriebs und den Cashflow des Unternehmens verantwortlich waren. Strenge Corona-Maßnahmen, Zusammenarbeit mit Universitäten und Behörden sowie viele Tests bildeten die Grundlage dafür, die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.“

Strategischer Fokus auf Lieferketten für spezifische Marktnachfrage

Vion arbeitete weiter an einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung mit Themen wie Nahrungsmittelsicherheit, Tierschutz, Produktintegrität und Rückverfolgbarkeit sowie pflanzliche Produkte und an sicheren Arbeitsbedingungen. Der verstärkte Fokus auf diese Themen unterstreicht, wie wichtig die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung für das Unternehmen ist. Zu Beginn des Jahres 2021 hat Vion die Einführung einer Lieferkette mit DNA-Rückverfolgbarkeit angekündigt, die für mehr Transparenz in der entsprechenden Lieferkette sorgt. Gemeinsam mit den Tierschutzorganisationen Dierenbescherming, Eyes on Animals und Deloitte hat Vion den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Kameraüberwachung eingeführt, um den Tierschutz zu verbessern.

Ergebnisse der Business Units

Die Business Unit Pork war nicht nur durch COVID-19, sondern auch durch die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland mit sehr instabilen Bedingungen konfrontiert. Dies führte zu deutlich höheren Kosten aufgrund der getroffenen Maßnahmen und zu einem Einbruch der Schweinepreise. Im Jahresverlauf hatte der ASP-Ausbruch in Asien, der sich im Jahr 2018 ereignet hatte, nach wie vor einen positiven Einfluss auf die Nachfrage nach Schweinefleisch, allerdings weniger deutlich als noch im Jahr 2019. Im Rahmen des Good Farming Star-Schweinefleischkonzepts wurden verschiedene Innovationen vorgestellt, darunter ein DNA-Integritätssystem und Vion Pork Chain VISION, eine Blockchain, die die Lieferkette mit einer „digitalen Autobahn“ verbindet. Das BBC-Konzept „De Groene Weg“ erzielte unter anderem durch eine Expansion in Deutschland ein deutliches Umsatzwachstum im Biofleischsegment.

Die geplante Integration der Aktivitäten von Scherpenzeel in den Produktionsstandort Boxtel ist auf einem guten Weg und wird voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein.

Aufgrund der Schließung von Restaurants und des Rückgangs des Außer-Haus-Verzehrs (Gastronomie) in vielen Ländern war auch die Business Unit Beef von der COVID-19-Pandemie betroffen. In der Folge ging der Verkauf von Luxus-Rindfleischprodukten zurück. Im Vergleich zum Jahr 2019 war der niederländische Absatzmarkt stabiler. Im Februar 2021 hat Vion den belgischen Rindfleischproduzenten Adriaens nach einer intensiven Zusammenarbeit erfolgreich übernommen. Damit macht Vion den belgischen Absatzmarkt zu einem seiner Heimatmärkte in Westeuropa.

Der Lockdown hatte Folgen für die Business Unit Food Service: Aufgrund der Pandemie waren Restaurants, Hotels und sonstige Gastronomieeinrichtungen in Europa geschlossen. Nach dem ersten Lockdown hatte sich der Absatz allmählich erholt und ein angemessenes Niveau erreicht. Mit Erfolg hat Vion hat eine Kampagne zur Wiedereröffnung des Marktes ins Leben gerufen, die sich darauf konzentriert, Restaurants dabei zu helfen, ihr Geschäft wieder effektiv ans Laufen zu bringen. Unglücklicherweise folgte nach einem Anstieg der Infektionszahlen ein zweiter Lockdown mit neuerlichen Auswirkungen auf die Business Unit Food Service – wenngleich in geringerem Maße als im ersten Lockdown.

Die Business Unit Retail hat ein gutes erstes Jahr hinter sich. Das Umsatzvolumen ist gestiegen und die veganen Produkte etablieren sich schnell bei führenden Einzelhändlern wie Supermärkten. Das Umsatzvolumen für vorverpacktes Fleisch ist signifikant gestiegen. Dies war teilweise bedingt durch die steigende Nachfrage von Einzelhändlern aufgrund des gestiegenen Heimkonsums während der Lockdowns.

Verdoppelung der Vion-Belegschaft in Deutschland

Im Jahr 2020 hat die Bundesregierung das neue Arbeitsschutzgesetz für die Fleischbranche verabschiedet. Vion hat am 1. Januar 2021 Leiharbeiter an 16 deutschen Standorten in Festanstellung übernommen.

„Wir sind davon überzeugt, dass dies der richtige Weg nach vorne und eine gute Entwicklung für unsere Industrie in Deutschland ist. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit unseren neuen, festangestellten Kollegen zu intensivieren. Die Zielsetzung dieser neuen Gesetzgebung sollte eine branchenweite Vereinbarung zur Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen in unserer Branche sein.

Erwartungen

Dieses Jahr wird ein weiteres herausforderndes Jahr für Vion. Es wird noch einige Zeit dauern, bis alle gegen COVID-19 geimpft sind und wir zum normalen Betrieb zurückkehren können. Wir sehen auch eine große Unruhe im Markt bei unseren Kunden und Verbrauchern. Die Gastronomie hat immer noch mit Schließungen zu kämpfen, weswegen wir unsere Aktivitäten stets anpassen. In Deutschland werden die Afrikanische Schweinepest und das neue Arbeitsschutzgesetz unsere Aufmerksamkeit erfordern. Unter Berücksichtigung dieser Herausforderungen werden wir uns auch 2021 wieder der Flexibilität und Agilität besinnen, die uns im vergangenen Jahr sehr geholfen hat, das unternehmerische Handeln von Vion verantwortungsvoll den Gegebenheiten anzupassen. Wir sehen, dass die zentralen Elemente unserer Strategie „Building Balanced Chains“ relevant und erfolgreich sind. Aus diesem Grund werden wir diese im kommenden Jahr gut anwenden“, entschließt sich Ronald Lotgerink.

Finanzergebnisse und Finanzposition

Konzern-Kennzahlen

(in Millionen Euro) 2020 2019
Umsatz

Normalisiertes EBITDA aus fortgeführten Geschäftsbereichen

Ergebnis vor Zinsen und Steuern

Jahresgewinn

Netto-Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit

Nettoverbindlichkeiten

Zahlungsfähigkeit

4.901

122,3

52,6

52,9

271,7

-73,5

6,9

46,0 %

5.060

113,2

36,4

26,6

-30,1

-51,8

178,7

38,1 %

  • Der Umsatz ging leicht um 3,1 % auf 4,9 Mrd. Euro zurück, während das Verkaufsvolumen stabilisiert im vergleich zum letzten Jahr. Der Rückgang der Erträge ist auf die niedrigeren Verkaufspreise für sowohl Schweine- als auch Rindfleisch und die damit verbundenen Produkte zurückzuführen, was durch die im Jahresverlauf unbeständigen Märkte verursacht wurde.
  • Eine Zunahme der Bruttomargen war dank einer weiteren Optimierung der Aufwertungsinitiativen möglich.
  • Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 9,1 Millionen Euro auf 122,3 Millionen Euro. Die Business Unit Food Service wurde durch den Lockdown des Außer-Haus-Marktes schwer getroffen. Im Vergleich zu den außergewöhnlich hohen Exportzahlen im Jahr 2019 gingen die Exporte der Business Unit Pork nach China zurück. Diese Faktoren wurden durch einen erfolgreichen Start der neuen Business Unit Retail und eine Leistungserholung der Business Unit Beef kompensiert, die in den Vorjahren mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatte.
  • Aufgrund von Investitionen aus vergangenen Jahren stiegen die Abschreibungen um 3 Millionen Euro auf 62,4 Millionen Euro an. Darüber hinaus hat Vion zusätzliche außerordentliche Wertminderungen in Höhe von 4,9 Millionen Euro für die Abschreibung von Anlagevermögen ausgewiesen, nachdem das Unternehmen eine strategische Neuausrichtung vorgenommen und die Schließung bestimmter Produktionsstandorte angekündigt hatte.
  • Der Jahresgewinn beträgt 52,9 Millionen Euro im Vergleich zu 26,6 Millionen Euro im Jahr 2019. Das höhere Nettoergebnis ist hauptsächlich auf das höhere normalisierte EBITDA und den starken Anstieg der aktiven latenten Steuerforderungen zurückzuführen.
  • Die finanziellen Aufwendungen und Erträge sind 2020 um 2,8 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro zurückgegangen. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den geringeren Zinsaufwand für den Working-Capital-Kreditrahmen zurückzuführen.
  • Durch sinkende Verkaufspreise im Laufe des Jahres, ein solides Betriebsergebnis und einen anhaltend starken Fokus auf den Cashflow war Vion in der Lage, die Inanspruchnahme der Betriebsmittelfazilität stark zu reduzieren, und zwar um 178,7 Millionen Euro.
  • 2020 wurden 73,5 Millionen Euro in die weitere Optimierung des Footprints sowie in die Effizienzsteigerung verschiedener Produktionsstandorte investiert.
  • Zum Jahresende 2020 verfügte Vion über eine positive Liquiditätsposition von rund 49,0 Millionen Euro. Dank des soliden Netto-Cashflows wurden keine Mittel aus der Betriebsmittelfazilität in Höhe von 250 Millionen Euro in Anspruch genommen.
  • 2021 schüttet Vion Dividenden in Höhe von 17,5 Millionen Euro für das Jahr 2020 aus (344,59 Euro je platzierter Aktie).

 Geschäftsbericht und CSR-Bericht 2020

Vions Geschäftsbericht und CSR-Bericht 2020 ist auch auf der Website verfügbar.