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beef Tierschutz
21-12-2021

Vion nutzt virtuelle Kuhbrille – für Tierwohl aus Rindersicht

Zur Fortbildung seiner Mitarbeiter und Tierschutzbeauftragten sowie bei der Optimierung von Baumaßnahmen in Schlachthofställen setzt Vion als erstes Unternehmen der Branche eine „virtuelle“ Kuhbrille ein.

Altenburg/Echem, 21.12.2021 Bevor am Vion-Standort im thüringischen Altenburg unlängst eine neue hochmoderne Rinderschlachtlinie installiert wurde, hat das Unternehmen u.a. sämtliche Bereiche, in denen mit lebenden Tieren gearbeitet wird, erst einmal umfassend umgebaut. So wurde unter Einhaltung neuster Tierschutzerkenntnisse etwa der Zutrieb zur Betäubung neu gestaltet. „Konkret soll dieser Schritt dazu beitragen, das selbstständige Vorwärtsgehen in der Gruppe zu unterstützen und den Herdentrieb der Tiere zu nutzen“, erklärt Tierärztin Dr. Veronika Weber, Group Quality Managerin von Vion.

Um dabei den Sinn und Zweck der Baumaßnahmen buchstäblich immer im Blick zu behalten, setzte Vion erstmals eine virtuelle “Kuhbrille” ein, eine Entwicklung des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) im niedersächsischen Echem. Dabei wird die Leistungsfähigkeit von Rinderaugen für Anwender der Kuhbrille über eine Software-Entwicklung  (C.O.M. Wetzlar) simuliert, die die Augenfunktionsweisen von Rindern auf den Gläsern der Kuhbrille abbildet und so den Anwendern die visuelle Wahrnehmung der Tierumgebung erlebbar macht.

„Kuhaugen haben einen nahezu 330° Rundumsicht, können jedoch nur die zehn Prozent ihres Sichtfeldes scharf abbilden, die frontal vor ihnen liegen. Außerhalb dieses Bereiches beträgt die Sehschärfe nur etwa 30 Prozent der des menschlichen Auges. Zudem nehmen Kühe Kontraste viel extremer wahr und brauchen deutlich länger als Menschen, um sich an Helligkeitskeitswechsel zu gewöhnen“, so Dr. Veronika Weber.

„Diese ‚Vision‘ trägt dazu bei, dass bei der Planung und Neugestaltung von Schlachthöfen das Tierwohl im Vordergrund steht und kann quantitativ zu den richtigen Zielen führen“,  so Projektleiter Benito Weise vom LBZ Echem, der die Virtual-Reality-Brille zusammen mit einem Spezialisten-Team entwickelt hat.

„Tatsächlich bringen die baulichen Veränderungen in Altenburg für die Kühe, Bullen und Rinder heute signifikant mehr Ruhe in die Abläufe“ bestätigt Dr. Veronika Weber. Und David De Camp, COO Beef von Vion stellt fest: „Der Einsatz der Kuhbrille verfolgt kurz gesagt den Zweck: Weniger Stress, heißt mehr Tierwohl. Die Tatsache, dass die virtuelle Brille uns bereits dabei geholfen hat, den Tierschutz in die Planung und Umgestaltung eines Schlachthofs zu integrieren, zeigt, dass Vion bei der Einführung innovativer Technologien in der Branche führend ist”. In genau diesem Sinne wird Vion die innovative Entwicklung des LZB an den Rinderschlachtbetrieben auch zur Fortbildung und Sensibilisierung der MitarbeiterInnen und Tierschutzbeauftragten einsetzen.